Bild: Martin Möll
Bild: Martin Möll

Sommerakademie 2006

Experiments in Pop: Aufbruch in eine neue Alltäglichkeit
16.-25. August 2006

Im August 2006 eröffnete die Sommerakademie im Zentrum Paul Klee ein neues Programm, das sich an aufstrebende Künstlerinnen und Künstler richtet. Da sich das Zentrum Paul Klee auch als ein Ort der Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst versteht, wurde eine internationale Gruppe ausgewählter, jüngerer Kunstschaffender nach Bern eingeladen, um in einem zehntägigen Seminar unter der Leitung eines Teams international renommierter Dozenten den Diskurs über ein aktuelles künstlerisches Thema zu führen.

Für ein kunstinteressiertes Publikum wurden öffentliche Abendveranstaltungen angeboten, die von den Dozenten, Gastreferenten und den an der Sommerakademie teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern gestaltet worden sind.

Thema der Akademie war die Verortung der Alltags- und Populärkultur im gegenwärtigen Kunstschaffen. In den letzten Jahren konnte festgestellt werden, dass zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler immer häufiger formale Elemente aus der Populärkultur und Volkskunst in ihr Schaffen übernommen haben.

Populärkultur bezieht sich auf künstlerische Ausdrucksformen, die nicht nur von einer breiten Masse konsumiert, sondern auch von derselben hervorgebracht werden. Dadurch ist die Populärkultur zwar mit den verschiedenen Formen der Massenkultur verwandt, grenzt sich aber dennoch deutlich von Fernsehshows, Kinofilm oder Werbung ab. Populäre Kunst, wie auch die Volkskunst oder Folklore, werden oft als etwas Hand- oder Hausgemachtes verstanden, als etwas der Avant-Garde Kunst in Bezug auf Form, Bildsprache und Inhalt Entgegengesetztes. Zusammen mit zwei renommierten Experten haben die Seminarteilnehmer die Ursachen und Bedingungen, die zur Entstehung und Verbreitung dieser Art von Kunst geführt haben, gründlich analysiert und diskutiert.

Als Gastreferenten für Workshops und die öffentlichen Abendveranstaltungen wurden zwei massgebende Künstler eingeladen, deren Werk sich mit Aspekten der Populärkunst befasst: Thomas Hirschhorn, der polarisierende, einflussreiche Schweizer Installationskünstler und Jeremy Deller, Gewinner des Turner Preises 2005, Mitinitiator des Folk Archive, Kurator und Produzent.

Begleitend zur Sommerakademie wurden in der Ausstellung “The New Vernacular: Contemporary art meets popular culture”, welche von Laura Hoptman kuratiert worden ist, Werke der an der Akademie teilnehmenden Kunstschaffenden gezeigt.