Wambui Kamiru


Name:
Wambui Kamiru
Nationalität: KEN
Geburtsort: Kenia
Geburtsjahr: 1982
Arbeitsbereiche: Installation
Webseite: https://wambuikamiru.wordpress.com/

Wambui Kamiru (*1982, Kenia) hat ihre Praxis um die Themen Kolonisation, Identität und Unabhängigkeit in Afrika entwickelt. Sie ist die Gründerin von The Art Space, einer zeitgenössischen Galerie mit alternativen Räumen.
Durch ihre eigenen Arbeiten – vor allem simulierte Erfahrungen – geht Wambui Geschichte, Politik und soziale Themen an. Als Malerin arbeitet sie vor allem mit Acryl auf Leinwand mit Zeitungsauschnitten. In letzter Zeit hat sie vermehrt Kupferdraht mitverwendet. Wambui schafft zurzeit Installationen aus verschiedenen Medien.

Wambui Kamiru erhielt einen MSc in Afrikanistik von der Universität Oxford mit Fokus auf die Geschichte Kenias. Ihre Abschlussarbeit befasste sich mit dem Versuch, eine kollektive Erinnerung um Kenias Mau-Mau-Krieg und die Familie von Field Marshal Dedan Kimathi zu erschaffen.

Tree ist eine Installation, die sich mit der Distanz zwischen Leben und Verlust befasst. Durch einen symbolischen Baum spielt die Installation mit den Erfahrungen von Leben und Tod und der Rolle des Menschen in diesen Gegensätzen. Die Zerbrechlichkeit des Werks kann durch die Ausstellung verfolgt werden. Die Installation projiziert eine Zukunft, in welcher der Mensch sich nur an etwas erinnert, das „Baum“ hiess. Das Werk ist Teil einer Ausstellung, welche die Unterhaltung um den Klimawandel in Kenia zur Sprache bringt.

I’m moving out. Tomorrow. (#IMOTomorrow) findet in einem Wohnzimmer statt, in welchem wir durch die Augen einer Frau den exakten Moment sehen, in welchem sie entscheidet, ob sie ihre Ehe beenden soll oder nicht. Der Raum enthält alle Gefühle und Erinnerungen, welche die Frau in dieser Nacht durchläuft. Er repräsentiert ihren aktuellen Zustand vor dem Hintergrund ihrer Vergangenheit. Der Raum ist im Umbruch begriffen, zwischen der Entscheidung der Frau und dem Akt des „Verlassens“. In seiner Finalität liegen auch Zärtlichkeit und Kraft, vergangenes Glück, Ablehnung, Traurigkeit, Schmerz, Unsicherheit, Wut und entfernte Hoffnung. Der Raum deckt das Spektrum von überwältigender Freude zu unerträglicher Traurigkeit ab und lädt das Publikum zu diesem zentralen und heiligen Moment ein.

Your Name Betrays You (#YourNameBetraysYou) befasst sich mit den Ursprüngen von Ethnizität durch den Gebrauch zeitgenössischer Literatur über die Erfindung von Kultur und Tradition. Schlüsseltexte weisen auf Tradition als eine speziell angefertigte Klassifikation von Afrikanern durch Missionare und Kolonialverwalter hin, ähnlich wie zum Beispiel ein Handbuch für Vögel. Die Ausstellung betrachtet Worte/Stereotypien, die wir über den „Andern“ äussern kritisch, deren Wurzeln, Entwicklung und wie sie zu einem Teil unseres Lebens geworden sind. Sie betrachtet ebenfalls deren Auswirkungen auf die zukünftige Gesellschaft und kreiert einen Dialog um unsere gegenwärtigen Vorstellungen von Ethnizismus.

Wambui arbeitet zurzeit mit dem Künstler Xavier Verhoest an einem nationalen Projekt/Installation von Kunst im öffentlichen Raum, Who I Am, Who We Are, über kenianische Identität und Nationalismus, gegenwärtig und zukünftig.

Who I Am, Who We Are (#WhoWeAreKE) ist ein Projekt über den Nationalgedanken und dessen Ausdruck im kenianischen Identitätsgefühl und täglichen Interaktionen. Das Konzept wird belebt durch die Idee, dass die heutige Welt eine zugleich mehrfache und einzigartige Realität widerspiegelt. Nirgendwo ist dies wahrer als hier in Kenia in seinem 50. Jahr. Das Projekt hat Nairobi, Kisumu und Isiolo besucht. 

2013 organisierte Wambui eine erfahrungsorientierte Installation über Panafrikanismus, Harambee63, am Kuona Trust in Nairobi, wo ihr Studio beheimatet ist. Sie wurde 2014 auch an der University of Wits in Südafrika gezeigt.

Harambee63 (#Harambee63) situiert die Zeit der Unabhängigkeit, insbesondere 1960 – 1963, als Schlüsselpunkt einer weltweiten Bewegung gegen die Unterdrückung von Schwarzen und People of Colour. Die Installation zeigt auf, dass der Kampf für Freiheit universell und zyklisch war. Sie wirft Fragen danach auf, wen wir als Revolutionäre betrachten in Afrikas langer Geschichte (1884 – 1963), von Gandhi über Shaka bis zu modernen „Helden“, seien sie Politiker oder nicht.


Ausstellungen

Kollaborative Projekte:
2013 – 2016 Who I Am, Who We Are: A Public Art Project about the Kenian Identity, Nairobi, Kisumu, Isiolo, Lamu and Nyeri – Kenia (with Xavier Verhoest) www.whoweare.co.ke

Gruppenausstellungen:
2016 When Things Fall Apart, Harambee63, Trapholt Museum of Modern Art, South Jutland - Dänemark
2015 ForeCast, “Tree,” Goethe Institute, Nairobi - Kenia
2015 Concerning the Internal, I Move Out. Tomorrow., Circle Art Gallery, Nairobi – Kenia
2015 Suitcase Commodity Cash on Delivery (COD), Sarakasi Trust, British Institute of East Africa, GoDown Arts Centre, Nairobi – Kenia
2015 Your Name Betrays You, United States Embassy Residence, Nairobi, Kenia
2015 Harambee63, National Museum of Kenia, Nairobi – Kenia
2015 Between A Rock And A…, CitiBank, Nairobi – Kenia
2014 Net, Kuona Trust Gallery, Nairobi – Kenia
2014 Coffee Conversations, Manjano, Village Market Gallery, Nairobi – Kenia
2011 Double Vision, Kifaru House and Karen Country Lodge, Nairobi – Kenia

Einzelausstellungen:
2015  Your Name Betrays You, Kuona Trust Gallery, Nairobi – Kenia
2014  Harambee63, Wits University, Johannesburg – Südafrika
2013  Harambee63, Kuona Trust Gallery, Nairobi – Kenia